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Mobilitätszukunft Rapperswil-Jona

18.2.14 | 00.00 Uhr | RJ

Mobilitätszukunft Rapperswil-Jona

Ein Beitrag zur Vernehmlassung der Strategie zum weiteren Vorgehen;
Stellungnahme AFO, Raphael Gloor

Der Prozess Mobilitätszukunft wurde mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der Mobilitätsforen und des Begleitgremiums durchgeführt und stand unter dem Motto „hohe Lebensqualität schaffen durch nachhaltiges Mobilitätsverhalten und eine für die Bevölkerung und Wirtschaft verträgliche Abwicklung des Verkehrs.“

Natur gemäss wurde diese Vision von den Beteiligten sehr unterschiedlich interpretiert und so waren denn der Vielfalt an Ideen kaum Grenzen gesetzt. Der Prozess wurde von Verkehrsingenieuren begleitet, welche redlich bemüht waren, eine Struktur in die Menge an Vorschlägen und Ansätzen zu bringen. Insofern ist es verständlich, dass sich das Vorgehen bei den Laien wie bei den Fachleuten schon bald darauf reduziert hat, technische Lösungen zur Verkehrsreduktion gegeneinander abzuwägen. Diese können, so der minimale Konsens, mit Zahlen und Modellen beziffert und belegt werden.
Dabei rückte die Frage, was denn eine hohe Lebensqualität ausmache, zunehmend in den Hintergrund. Stillschweigend wurde davon ausgegangen, dass weniger Verkehr automatisch mehr Lebensqualität bedeute. Es ist keine neue Erkenntnis, dass der Verkehr eine wichtige Determinante der urbanen Entwicklung ist. Es darf aber nicht vergessen werden, dass zu einer hohen Lebensqualität in einer Stadt auch architektonische, freiräumliche, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte wesentlich beitragen müssen. Dies bedingt ein fundiertes Selbstverständnis als Stadt. Der Prozess Mobilitätszukunft hat diesen Aspekt weitgehend ausgeblendet. Für eine kohärente Stadtentwicklung dürfen Verkehrsfragen nicht isoliert betrachtet werden, es muss immer auch nach einem Verständnis von Stadt gefragt werden. Die Maxime muss also „Stadtentwicklung“ heissen.

Bei der Beurteilung der Strategie soll nicht weiter auf die Inhalte eingegangen werden, diese wurden hinlänglich diskutiert.

Begrüsst würde jedoch eine klare Priorisierung der Massnahmenpakete: Kurzfristige Massnahmen sollen an den Anfang gestellt und umgesetzt werden. Mit der Lancierung dieser Sofortmassnahmen können auf einfache Art wertvolle Erkenntnisse gewonnen und Erfahrungen gemacht werden. Sie dienen direkt der gleichzeitigen oder darauf folgenden Umsetzung der mittelfristigen Massnahmen.
Die langfristigen Massnahmen bleiben als Konzepte formuliert und sollen als Option zurückgestellt werden.